Freitag, 19. September 2014

Münster und seine (meine) Leeze(n) (4)

Liebe alle,

ich bin wieder etwas münsteranischer! Meine Leeze, oder wie ich sie nenne: meine Schrottmühle, ist wieder als Fahrrad zu bezeichnen. Ich bin guter Dinge, dass es mit neuem Pedalinnenlager buchstäblich wieder rund läuft. 
Und kaum zu glauben: Der junge, "etwas verstimmt-verschlossene" Velomech konnte sich erwärmen, etwas Leidenschaft zu zeigen, als er mir erklärt hat, was er denn alles gemacht hat. Es scheint ein viiiieeel breiteres Pedalinnenlager als bei anderen Fahrrädern zu sein. Das hat ihn irgendwie gepackt. Sehr. Über alle Massen. Überschäumend. Nein, jetzt übertreib' ich. Aber wir sind jetzt per du! Jaaaa, nämlich :)
Nein, das Pedal eiert nicht mehr und ich kann wieder die Münsteraner Velowege unsicher machen.
Die drei Tage, an denen ich mit dem Bus (die Immatrikulation beinhaltet ein NRW-Semesterticket für alle Busse und Bahnen, ab 19h und am Wochenende sogar mit Begleitperson - oder Fahrrad:) - gratis) zur Uni, also in meine Kartause gegangen bin, hat mir noch einen zusätzlichen Aspekt der Velosituation eingebläut. Man stelle sich die Situation vor, wenn man aus dem Bus steigt: Der Bus hält bekanntlich am Trottoir. Auf dem Trottoir an der Strasse ist der Veloweg. Na, klar? Ja, es ist so saugefährlich, wie es sich anhört!!! Am ersten Tag liess mich die abbremsende Velofahrerin glauben, die stillen Verkehrsherrscher seien die Busse, weil die Fahrräder halten müssen, aber der heutige Tag belehrte mich eines Besseren: Maël sicherheitshalber an der Hand haltend strecke ich den Kopf vorsichtig aus dem Bus und werde beinahe von einer eben gerade noch vor den aussteigenden Leuten vorbeirauschenden Schulter auf dem Fahrrad erschlagen. Jaja, die KönigInnen der Strasse sind und bleiben die Leezen! Übrigens: Zitat meines Chefs: "Während des Semesters gleicht Münster Peking in der 60er Jahren." Bin ja gespannt.

Zurück zu meinem münsteraner Miesepeter-Exkurs: Am Montag freunde ich mich mit meinem Sandwich-Macher der Wahl an (Beck wäre zu hoch angesetzt). Da ich letztens dort fast jeden Tag ein Zmorge-Sandwich inkl. (gruusigem) Kaffee poste und jedes, aber auch wirklich jedes Mal irgendetwas beide zum grölen bringt, scheint mir das angebracht. Sei es, dass ich am "frühen Morgen" (heisst: vor dem Kaffee) nicht tschegge, dass der Kaffeeautomat Münz braucht und mich beklage, es gehe nicht (zu meiner Verteidigung: Im Laden der selben Kette in der Innenstadt zahlt man an der Kasse). Oder, einen Tag später, dass ich vergeblich den Münzschlitz suche, weil unter Aufschlag von 20 Cent man jetzt an der Kasse zahlen muss. Oder, dass er in meinen Sandwich-Sack schaut und anschliessend etwa 10 Sekunden auf seine Kasse starrt, um mich schliesslich zu fragen, was er denn nun eigentlich tippen soll, und, und, und. Mittlerweile grinsen wir uns bereits an, wenn wir uns schon nur sehen. Kurz: Ich krieg' die MünsteranerInnen schon klein! Meiner hartnäckig guten Crocodile-Dundee-Laune gepaart mit der zeitweise zugegeben nervenstapazierenden Art eines zerstreuten theologischen Philosophen, der auch in der Stadt jede/n grüssen würde und dies gar noch mit einem ethischen und existentiell-metaphysisch reflektierten Unterbau versieht, entgeht keine/r! (wartet nur bis nächste Woche, da kommt ein Beitrag zu meiner Arbeitsituation, hehe...)

Zumindest hier im Alexander-von-Humboldt-Haus machen wir uns nicht zuletzt mit unserer nennen wir sie einmal offensiv-zugänglichen Art äusserst beliebt: Mali ist beim rumänisch/us-amerikanischen Nachbarsjungen zum Geburtstag eingeladen, der chilenische Nachbarsjunge auf der anderen Seite spreche nur noch von Maël, resp. seiner Eisenbahn, dessen Mutter freut sich wahnsinnig, dass Corinne und ich sie zur Begrüssung und Verabschiedung jeweils herzlich drücken (die Deutschen seien so distanziert), und Corinne hat für nächste Woche bereits zwei Kaffee-Klatsch-Dates - mit unseren japanischen Nachbarn (zwei Türen weiter) und besagter Chilenin (diesmal bei uns, wegen den Zügen). Abgesehen davon sind wir dank der Möglichkeit des Umzugs mit Camionettli natürlich mit allerlei Dingen bestens ausgerüstet und dementsprechend beliebt - allem voran dank MEINER Werkzeugkiste (merci, Grosspapi, ätschbätsch, Corinne), die wirklich kaum Wünsche offenlässt.


Ihr seht, an kleinen Geschichtchen mangelt es nicht. Vielleicht könnt ihr's kaum noch hören, dass wir nur über Münster plaudern. Aber: Überraschung! - Wir leben in Münster und können keine Stories von menschenfressenden Schlangen und exotischen Pflanzen mit betörender Anmut bieten ;) Aber ihr dürft selbstverständlich auch themenbezogene Wünsche äussern und natürlich Kommentare schreiben.

À Propos virtuelle Interaktion: Wir werden eine neue Rubrik lancieren, auf der wir von Zeit zu Zeit Fotos von Dingen posten und ihr dürft raten, wie teuer oder billig es war (z.B. dieses Sandwich).





 Ein Highlight der Internetunterhaltung, nicht?

 

Bis bald
Rich


3 Kommentare:

  1. Hahaha, meinsch, es schribe no meh? Tüür odr billig nach CH oder D? Lg Mi

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  2. Odr mach es "Der Preis ist heiss" (yeah, 90er Jahr). I säge 2,80 Euro.

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  3. Söue mr de ds g'wunnige Sandwich id Schwyz schicke?...

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